Die Chroniken von Moab, 25.09.-02.10.2024

Diskutiere Die Chroniken von Moab, 25.09.-02.10.2024 im Reisen und Touren Forum im Bereich Allgemeines; Ich verstehe nicht so ganz, warum ich schon wieder "freiwillig" einen Reisebericht schreibe, aber irgendwie war es für die anderen drei...
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Ich verstehe nicht so ganz, warum ich schon wieder "freiwillig" einen Reisebericht schreibe, aber irgendwie war es für die anderen drei Teilnehmern der Moab-Tour Ende September keine Frage, dass ich das mache.
Also, hier kommt schon mal der Anfang für alle Interessierten.
Wie immer, in mehreren Teilen. Diesmal sogar mit ein paar Bildern.

Vorbereitungen und Tag 0

Kurz nach der letzten jeep-forum.de Westalpentour im September 2023 haben vier Forumsmitglieder beschlossen, im September 2024 nach Moab zu fliegen, um dort ein wenig Rock Crawling zu machen. Dies waren @Bergfahrer3039 (aka Max), @lebch (aka Richard), @Newton's First Law (aka Jürgen) und last but not least @al.ex (aka Alois). Aus gesundheitlichen Gründen muss @al.ex leider absagen, aber @Bergfahrer3039 hat schnell einen Ersatz gefunden, @R2B2 . Dieser musste dann leider direkt wieder aus persönlichen Gründen absagen. Daraufhin fand @Bergfahrer3039 es eine gute Idee, wenn ich, also @MARB0911, den vierten Jeep fahre. Ich fand diese Idee auch grandios, meine Frau sagte „Mach das auf jeden Fall.“ und damit nahm die Geschichte ihren Lauf.

In den letzten zwei Wochen vor der Reise habe ich noch meine 10+ Jahre alte Actioncam, eine GoPro Hero3+ aus der Versenkung geholt, neue Akkus, neue microSD-Karten, einen Magnethalter und ein 69-teiliges Zubehörset bestellt, damit ich für alle Möglichkeiten gerüstet bin. Übrigens ist am Wrangler außen gar nicht so viel magnetisches Metall verbaut, wie ich dachte. Bis zum ersten Test des Magnethalters war ich sicher, dass die Motorhaube magnetisch ist und noch dazu ein Superplatz für die Actioncam. Ein Superplatz wäre es, magnetisch ist sie allerdings nicht, daher musste ich dann eine andere Befestigung suchen.

Ich fand es eine grandiose Idee, mit Max zusammen zu fliegen, daher hatte ich einen Verbindungsflug von Düsseldorf nach München. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, also mit Max zusammen fliegen und nicht eine Verbindung über den „Flughafen der langen Wege“, manchmal auch einfach „Moloch“ genannt. Ich versuche halt, den Flughafen Frankfurt am Main zu vermeiden, wann immer es geht.
Da es diesmal nicht so viel vorzubereiten gab wie bei den Westalpentouren, hatte ich tatsächlich alles, was ich brauchte, auch dabei. Das ist eher ungewöhnlich bei mir, aber ich brauchte ja ausser Klamotten und den Sachen für die Actioncam nicht viel.
Mein Lieblingssohn, von einigen Westalpenfahrern „Houdini“ genannt, hat mich um 7:00 morgens am 25.09.2024 dann zum Düsseldorfer Flughafen gefahren. Einchecken ging zügig, lediglich meine Samsonite Reisetasche wurde von der Lufthansa als zu groß bezeichnet und musste als Sperrgepäck aufgegeben werden. Die Reisetasche, die ich Ende der 1990er in Amerika gekauft habe, per Flieger nach Deutschtand gebracht habe und die mich und meine Familie seitdem auf unzähligen Flugreisen mit den unterschiedlichsten Fluggesellschaften begleitet hat. Ich habe mich kurz aufgeregt, am Ende war es supereinfach und schnell. Außerdem fliege ich nach MOAB, um dort 6 Tage mit einem Jeep über alle möglichen Trails zu fahren. Dafür kann meine Tasche gerne als Sperrgepäck gelten.

Auch die Security war fast komplett leer, das kannte ich aus Düsseldorf auch nicht wirklich so. Aber egal, war mir recht, war ich halt eineinhalb Stunden vor Abflug am Gate.

Natürlich habe ich nicht daran gedacht, dass Ende September in München das weltgrößte Besäu … äh … Volksfest der Welt stattfindet. Und dementsprechend Menschen aus aller Welt dringende Termine in München haben. Dadurch war der Verbindungsflieger von Düsseldorf nach München bis auf den letzten Platz voll. Das fand ich zwar nicht so schön, weil Ein- und vor allem Aussteigen dann immer länger dauern und ich grundsätzlich auch gerne einen freien Platz neben mir habe. Aber man kann halt nicht alles haben, außerdem fliege ich nach MOAB, um dort 6 Tage mit einem Jeep über alle möglichen Trails zu fahren …

Also, Flug war pünktlich, das Gehetze zum Anschlußgate, inklusive Shuttle, hatte ich in der zur Verfügung stehenden Zeit überstanden. Jetzt musste ich nur noch Max finden, der mir geschrieben hatte, dass er schon am Gate sitzt. Auch das habe ich geschafft, damit waren meine größten Sorgen, den Flug betreffend, erledigt.

Leider hat Max mir nach der Begrüßung mitgeteilt, dass er von seiner Familie großzügig mit einer Virusinfektion, rechtzeitig zum Abflug, versorgt wurde. Er saß die ganze Zeit mit Atemmaske neben mir am Gate und nachher auch im Flieger, damit er keine Viren verteilt. Nach dem Boarden saßen wir zwar nebeneinander, hatten aber den Gang zwischen uns. Max hatte mir schon vorab gesagt, dass er im Flieger immer die komplette Zeit schläft. Das hat er dann auch getan. Von den 10,5 h Flugzeit, die wir hatten, hat er mit Sicherheit 9-9,5 h schlafend verbracht.

Ich habe gute 8,5 h des Fluges wach verbracht. Was aber für mich OK war, da wir mittags losflogen und am lokalen Nachmittag ankamen. Dann bis abends wachzubleiben, sollte mir eigentlich den Jetlag ersparen und ich sollte dann die Nacht durchschlafen und sozusagen direkt in der Zeitzone Mountaintime (CEST-8h) ankommen. Hat super geklappt, ab 4 Uhr morgens war ich dann hellwach. :(

Ansonsten war der Flug unspektakulär und pünktlich, eigentlich das Beste, was man über einen Flug sagen kann.

Ebenso unspektakulär war dann die Einreise in die USA. So schnell und einfach bin ich noch nie durch die Immigration gekommen. OK, das letzte Mal ist 10 Jahre her, aber da gab es auch schon ESTA und digitale Reisepässe und trotzdem musste man noch alle zehn Finger scannen lassen, unendlich viele Fragen beantworten und irgendwelche Formulare vorher ausfüllen.
Alles vorbei. ESTA beantragt und bekommen, zwei Fragen zu Zweck und Dauer des Aufenthalts in den USA beantworten, eine schöne Zeit gewünscht bekommen und erledigt. Zudem keine Schlangen vor den Schaltern, alles in allem hat die Einreise keine 10 Minuten gedauert. Auch bei Max ging es so schnell.

Dann allerdings trennte sich die Spreu vom Weizen. Während meine Reisetasche schon auf dem Gepäckband war, als wir dort ankamen, hätte ich quasi ohne Aufenthalt direkt zum Zoll gehen können. Ich denke, das war dem Sperrgepäck und dem späten Verladen, da vom Verbindungsflieger kommend, geschuldet. Max allerdings hatte früh eincheckt, daher war sein Koffer wohl mit als Erster im Flieger und dadurch mit als Letzter wieder draußen.

Aber egal, wir sind in MOAB, um hier 6 Tage mit einem Jeep über alle möglichen Trails zu fahren… Naja, so ganz stimmte das nicht. Denn anstatt nach Moab sind wir nach Denver geflogen und mussten jetzt noch eine 6-stündige Autofahrt machen, um dann endlich in MOAB anzukommen, um hier 6 Tage mit einem Jeep über alle möglichen Trails zu fahren…

Moab ist ein 5.500 Einwohner-„Dorf“, das zwar einen Flughafen hat, auf dem aber wohl keine Linienflüge landen. Und auch sonst nicht viel. Daher der Umweg über Denver.

Wir also zur Autovermietung, den Mietwagen abholen. Dann wieder zurück zum Flughafen. In der Zwischenzeit sind Richard und Jürgen angekommen, die beide von Zürich über Frankfurt am Main geflogen sind und ziemlich genau eine Stunde nach uns angekommen sind.

Nachdem wir die beiden eingeladen haben, sind wir los. Quer durch Denver, um dann auf der I-70 nach Westen zu cruisen. Nach Moab mussten wir dann auf den Utah Highway 191, der mitten durch Moab führt.

Gegen 23:00 und nach guten 24 Stunden Reisezeit waren wir dann endlich im Hotel.
 
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Tag 1: Fins and Things, Shafer Trail und Dead Horse Point, 26.09.2024

Wir waren um 7:00 zum Frühstück verabredet, damit wir um 8:00 beim Vermieter stehen konnten, um unsere Jeeps zu holen.

Wie ich schon geschrieben habe, hat die Eingewöhnung an die Moutaintime, also die 8 h Zeitverschiebung durch wenig Schlaf am Reisetag und spätes Ins-Bett-Gehen nach der Ankunft super geklappt. Wecker auf 6:00 gestellt, ab 4:00 war ich dann hellwach. Da ich aber nie glaube, dass ich nicht wieder einschlafe, habe ich mich dann die zwei Stunden bis zum Weckerklingeln von rechts nach links im Bett gewälzt. Kurz vor 6:00 bin ich dann raus aus dem Bett und war kurz nach 6:30 beim Frühstück. Jürgen saß schon da, hatte geschlafen wie ein Baby und um 6:00 oder kurz danach wach geworden. Richard, der zwischen 6:30 und 7:00 zu uns stieß, war auch schon länger wach, hat seine Zeit aber kreativer genutzt, indem er, unter anderem, hier im Forum Beiträge verfasst hat.

Gegen 7:00 kam Max, der leider nicht gesünder aussah und dem es auch nicht gut ging. Es ging ihm aber dann doch nicht schlecht genug, um zuhause, also im Hotel, zu bleiben. Daher sind wir dann zu viert um kurz vor 8:00 die 300 m zum Vermieter gelaufen und haben dort unsere Jeeps abgeholt.

Neueste Fotos anzeigen.jpeg,

Ja, wir sind wirklich gelaufen. Eher ungewöhnlich in den USA außerhalb des Ortszentrums, aber wir sind nicht von der Polizei als Streuner verhaftet worden.

Farben durften wir aussuchen, wir drei Newbies haben Rubicons mit 2,5“ Lift und 35“ Reifen bekommen, Max durfte seine Farbe nicht auswählen, hatte aber 39“ und mindestens 2,5“ (oder gar 3,52“?).

Neueste Fotos anzeigen 3.jpeg
Mit zweimal rot und zweimal gelb (allerding unterschiedliche Farbtöne) sind wir dann los.

Da Max hier so etwas wie ein Stammkunde ist, haben wir auch einen guten Preis bekommen.
Mit dem richtigen Gerät ausgestattet sind wir dann zu einem von Moabs „General Stores“ gefahren, wo man ALLES kaufen kann. Da wir aber gerade keine Sturmgewehre oder Campingbedarf brauchten, haben wir un mit den notwendigen Lebensmitteln und eiskalten Getränken eingedeckt und sind wieder los.
Diesmal zur „Sand Flats Recreation Area“, wo wir für ein Wochenticket 10 $ zahlen mussten. Grundsätzlich sehr günstig, aber im Vergleich zum Dead Horse Point Park quasi geschenkt. Dazu später mehr.

Auf dem Parkplatz hinter der Einfahrtkontrolle haben wir dann, auf einer kleinen Mauer stehend, noch ein paar Fotos gemacht. Beim Runterspringen von der Mauer habe ich mir dann geschickterweise beide Knie aufgeschlagen. Dumm gelaufen.
Da das beileibe nicht meine ersten aufgeschlagenen Knie waren, habe ich mich wieder hochgerappelt und wir sind dann ohne Verzug los, um den ersten Trail „Fins and Things“ zu fahren.

Und da ich weiß, dass alle Leser genauso wenig wissen, wie ich noch vor 10 Minuten, was „Fins and Things“ bedeutet, kann ich endlich ein wenig klugscheißen, nachdem ich im Internet recherchiert habe.
„Fins“ sind die Navajo Sandstein-Formationen, die nordöstlich von Moab liegen und „Things“ ist das, was überbleibt, wenn diese Fins erodieren.

Neueste Fotos anzeigen 4.jpeg
Der Trail ist gute 9,4 Meilen lang und wird mit einer Schwierigkeit von 5 angegeben. Wer mehr über das Schwierigkeitssystem wissen möchte, kann sich an Max wenden, der das in und auswendig kennt. Wenn ich mich nicht täusche, gibt es 10 Einteilungen, wovon die höchsten zwei nur noch von speziellen Buggys gefahren werden können.

Insgesamt waren nicht übermäßig viel Fahrzeuge unterwegs. Wir haben einige Jeeps getroffen, mehr Side-by-Sides und ein paar Motorräder. Aber Stau gab es nirgends und auch, als wir unsere Übungen gemacht haben (siehe unten), waren wir fast ungestört.
Fins and Things ist eine Einbahnstraße, daher braucht man sich normalerweise um Gegenverkehr keine Sorgen machen. Bei einigen Hindernissen kommt es allerdings doch vor, dass einem Fahrzeuge entgegenkommen. Der Trail wurde von mir in drei Teile unterteilt. Der erste Teil besteht hauptsächlich aus den Fins, also glattem Sandstein, auf dem man dem Trail einfach folgen kann, indem man einfach dem schwarzen Reifenabrieb auf den Steinen folgt. Zudem gibt es noch ein oder zwei Stücke im Trail, die sandig sind, sich abwechselnde Steilkurven haben und recht schnell durchfahren werden können.
Auf dem ersten Teil kamen wir dann auch zu dem von Max als „Schlüsselstelle“ bezeichneten Hindernis. Hier ging es mit rund 30° Neigung nach unten, ein Höhenunterschied von ca. 8-10 Metern. Den ersten Durchgang hat Max uns drei noch gespottet, um uns die beste Linie zu zeigen. Unten konnten wir dann rechtsherum zu einer gefühlt nicht weniger steilen Auffahrt, damit die Abfahrt noch mehrfach wiederholt werden konnte.


Neueste Fotos anzeigen 5.jpeg
Beim zweiten Mal ging es auch ohne Max problemlos runter, danach war das Hindernis nicht mehr wirklich eins, sondern halt nur ein etwas steilerer Streckenabschnitt.
(Bevor jetzt die Forums-Bilder-Polizei eingreift, weil das Bild eventuell nicht 100%ig waagerecht ausgerichtet ist: Das geht mir (und den anderen dreien wohl auch) am verlängerten Rücken vorbei. Der Rest der Mitforisten erfreut sich an den Bildern und das ist der Grund, warum wir die hier einstellen. Nicht, um ein paar Grad Gefälle oder Steigung mehr herauszuholen, als es tatsächlich waren. Also, bitte keine Kommentare zu der Ausrichtung der Bilder hier im Bericht.)

Dann ist Max den Teil aber hochgefahren und ich dachte noch so: „Naja, das werden wir drei wohl nicht machen.“, als Richard und Jürgen direkt hinter Max hergefahren sind. Aber wenn Max der Meinung gewesen wäre, dass wir das nicht schaffen, hätte er das vorher gesagt. Da er dann mehr Vertrauen in die Fähigkeiten meines Autos (und irgendwie auch in meine) hatte als ich, gab es für mich keinen Grund, nicht auch dort hochzufahren. ;)

Mit Gejaule (der durchdrehenden Reifen auf dem Felsen) und ein wenig Gehopse ging es das erste Mal nach oben. Beim zweiten Mal wurde es schon durch mehr Gefühl beim Gasgeben viel besser und beim dritten Mal war auch die Auffahrt auf der eigentlichen Abfahrt kein Hindernis oder Problem mehr.
Auch alle weiteren Hindernisse, die der Trail dann noch bereithielt, konnten wir mit dieser Erfahrung problemlos meistern.

Nach diesem ersten Teil verläuft der Trail für ca. eine Meile mit der Straße, die durch den Recreation Park führt. Dann biegt der Trail links ab und wird holperig. Viele Steine oder Felsen im Boden, die alle unterschiedliche Größen haben und daher für eine sehr ungleichmäßige Oberfläche des Trails sorgen. Selbst bei den Sandstrecken, die es zwischendurch auch gab, waren holperig. Nach insgesamt etwas mehr als 5 Meilen sind wir rechts abgebogen, auf eine Gegenverkehrstrecke, da dieser Abschnitt eine Sackgasse war. Am Ende war ein Aussichtspunkt, wo man gut parken konnte und wir dann unser Mittagessen (im General Store gekauft) verzehrt haben.

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Nach einer gemütlichen Pause sind wir wieder zum Originaltrail zurück und haben die restlichen Meilen unter die Reifen genommen.

Ab ca. Meile 7 begann dann der dritte Teil, der wieder aus Slickrock mit Reifenspuren bestand. Dieser Teil hat wieder mehr Spaß gemacht, da er nicht so holperig war und interessante Hindernisse hatte. Diese wurden aber alle problemlos gefahren, so dass wir diesen Teil relativ zügig und vor allem mit viel Spaß zu Ende fahren konnten.

Damit waren der erste Trail und die erste Hälfte des ersten Tages geschafft. Nach einer kurzen Pause am Hotel sind wir zum Shafer-Trail gefahren, der einen völlig anderen Charakter hat.
 
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Tag 1: Fins and Things, Shafer Trail und Dead Horse Point, 26.09.2024, Teil 2

Der Shafer-Trail ist gute 18 Meilen außerhalb von Moab und etwas mehr als 18 Meilen lang. Er ist nach einer Familie von Mormonen benannt wurden, die diesen Trail für ihren Rinder Auf- und Abtrieb genutzt hat.

Es ist eine typische Schotterpiste, die auch von normalen SUVs gefahren werden kann und gefahren wird. Sie erinnerte sehr stark an die Westalpen, eine Schotterpiste durch eine schöne Landschaft mit atemberaubenden Ausblicken unterwegs, die sich bis zu den Gipfeln schlängelt.

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Am Berg werden mit Serpentinen Höhenmeter gemacht.

Sehr schön, aber technisch nicht anspruchsvoll. Aber da hatten wir ja am Morgen schon genug von, daher war das eine schöne Abwechslung.

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Und die Aussicht war wirklich spektakulär.

Unterwegs haben wir mehrere Pausen gemacht, auch an einem Verdunstungsbecken für Pottasche, die dort gewonnen wird. Immer wieder gab es Blicke auf den Colorado River, der sich durch das Tal windet.
Im Gegensatz zu Fins and Things ist der Shafer-Trail in beide Richtungen befahrbar und es waren auch mehr Fahrzeuge unterwegs. Aber der Trail war immer noch weit weg von „voll“.
Nach den 18 Meilen sind wir nicht mehr ins Visitor-Center gefahren, sondern sind in die andere Richtung abgebogen, um noch zum „Dead Horse Point“ zu fahren.

Dieser State Park hat seinen Namen der Legende nach von einem Zwischenfall, bei dem Wildpferde in einer Einpferchung gelassen wurden und dann mit Sicht auf den Colorado River verdurstet sind. Tatsächlich gibt es in dem Park keine 4x4 Trails, so dass wir die 20 $ Eintritt, die wir pro Fahrzeug zahlen mussten, nur für den Ausblick über das Tal mit dem Colorado River, ausgegeben haben. Verglichen mit dem Eintritt für die „Sand Flats Recreation Area“ schon teuer, wenn man dort wandert oder MTB fährt, wahrscheinlich gerechtfertigt.
Egal, die Aussicht war schon grandios. Nach einem ausreichenden Genuss dieser sind wir wieder Richtung Moab aufgebrochen, um uns langsam um das leibliche Wohl zu kümmern. Wir haben uns nach einem typisch amerikanischen Fast Food Restaurant umgeschaut, damit wir schnell was essen können und dann zurück ins Hotel kommen.
Nach einer halbe Stunde (mehr oder weniger) über asphaltierte Straßen waren wir wieder in Moab. Da die schweizerische Fraktion sich im Vorfeld für „Wendy’s“ stark gemacht hat, sind wir erst dorthin gefahren. Allerdings gefiel uns das Restaurant dann doch nicht wirklich und Max sprach von dem „Food Truck Market“, der ganz in der Nähe sein sollte. Also haben wir die Jeeps bei Wendy’s auf dem Parkplatz stehen lassen und sind zu Fuss zu diesem Markt gegangen. Das war ein Gelände mit 10-12 Food „Trucks“ außen rum und in der Mitte standen dann entsprechend Tische, an denen man essen konnte. Rund um den Tischbereich waren in ca. 2 m Höhe Wasserschläuche angebracht, die einen sehr feinen Wassernebel versprühten und so den Bereich kühl hielten. Das funktionierte sehr gut, trotz immer noch um die 30° C Temperatur.

Tatsächlich waren die Food Trucks eher Food Anhänger und stehen fest auf diesem Platz, was aber der Auswahl und auch der Qualität des Essens keinen Abbruch tat. Während des Essen wurden dann die ersten Bilder und Videos, die mit den Handys gemacht wurden, per Air Drop ausgetauscht. Praktisch, wenn man nur iPhones in der Gruppe hat. Nix gegen Android, aber Apple rulez. ;-)

Gesättigt und mit der Absicht, noch einmal wieder zu kommen, ist die Hälfte dann ins Hotel gefahren und die andere Hälfte noch auf der Hauptstraße flanieren gegangen.

Im Hotel habe ich dann angefangen, diesen Reisebericht zu schreiben und bin viel zu spät ins Bett gegangen.
 
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Dankeschön! Ich komme da auf jedenfall mal mit und hab das auch schon kund getan. :blush:
 
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Tag 2: Seven Mile Rim Trail und 3-D-Trail, 27.09.2024

Gegen Mitternacht ins Bett gehen und um 4:30 hellwach sein hat Auswirkungen auf die allgemeine Wachheit am Tag. Das habe ich ausprobiert, kann es nicht wirklich empfehlen, aber um 4:30 bin ich dann auch nicht wieder eingeschlafen.

Zum Frühstück waren wir alle zwischen 6:30 und 7:00 versammelt und haben den Plan für den Tag durchgesprochen. Wir wollen die beiden Trails „Seven Mile Rim“ und „3-D“ fahren.

Ich habe gestern nach dem Abendessen noch einen kurzen Stopp beim General Store eingelegt und eine faltbare Plastikkühltasche gekauft, in die ich acht 0,5l Wasserflaschen gepackt und die Tasche dann mit den im Hotel verfügbaren Eiswürfeln gefüllt habe. Nach dem Einkauf im General Store sind dann noch mehrere Coke Zero Flaschen und auch noch zwei Powerade Zero dazugekommen. Dadurch konnte ich sicher sein, den Tag über erst eiskalte, später immer noch sehr kalte Getränke zur Verfügung zu haben. Die Getränke habe ich natürlich auch den Mitfahrern zur Verfügung gestellt. :beerchug:

Bevor wir zu dem obligatorischen Einkauf im General Store gefahren sind, haben wir noch die Jeeps vollgetankt. Ach, wäre es schön, auch in Deutschland für den Preis den Jeep volltanken zu können. Die Preise liegen bei ca. 50% von denen bei uns zuhause.
Aber deswegen sind wir nicht hier, also noch schnell ein Sandwich für die Mittagpause und los.
Im General Store wie immer noch Getränke, Beef und Turkey Jerky und geschälte Babymöhren gekauft und dann ging es auch schon los. Ja, ich weiß, dass diese Möhren in Chlor gebadet werden, um sie haltbarer zu machen, aber unterwegs sind sie der perfekte Snack und auf dem Trail ist das Möhrenschälen eher schwierig. Und gesünder als Chips, Nachos, Weingummi oder Schokoriegel sind sie (hoffentlich) trotzdem. :angel:

Nach Norden aus Moab raus auf dem Utah Highway 191, um an der Cotter Mine Road abzufahren, die der Einstieg bzw. die Einfahrt in den Seven Mile Rim Trail ist. Der Name des Trails scheint von dem Seven Mile Canyon zu kommen, auf den man unterwegs eine gute Aussicht hat. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser seinen Namen aufgrund seiner Länge erhalten hat, aber auf die Schnelle habe ich dazu keine Bestätigung gefunden. Aber wir sind ja auch eher hier, um Jeep zu fahren und nicht, um Überlegungen über die Namen von Trails oder Canyons anzustellen.

Also, der Trail startet von der Straße und führt an der alten Uranium Mine vorbei nach oben auf den Gipfel. Er ist ein Mischmasch aus Schotterstraße, Slickrock, steinigen/felsigen Stücken und Sandstrecken. Nach meinem Gefühl sind die steinigen/felsigen Abschnitte klar in der Überzahl, da die Haupterinnerung an diesen Trail das Durchgeschütteltwerden im Jeep ist. Der Trail ist in beide Richtungen befahrbar, es war aber auch an diesem Tag nicht so viel los, dass es unangenehm oder gar voll war. Es gab etliche Stufen, die zu überwinden waren, auf- und auch abwärts. Oben auf dem Bergrücken gab es wieder spektakuläre Ausblicke. Obwohl sich die Landschaft bei den unterschiedlichen Ausblicken nicht grundlegend unterscheidet, kann man sich einfach nicht sattsehen und hält bei jedem Aussichtspunkt an, um den Ausblick zu genießen.

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Aussicht vom Bergrücken auf das Tal mit dem Utah Highway 191

Nach ca. sieben Meilen oder einem Viertel des gesamten Trails kommt man an den Uranium Arch, einen imposanten Bogen über einer großen Höhle. Der Name kommt von der Uranium Mine, an der man am Anfang des Trails vorbeikommt. Der Arch selber hat kein Uranium und es wurde auch nie etwas abgebaut. Um zum Arch zu kommen, muss man in eine Sackgasse fahren, an deren Ende eine interessante Abfahrt zum Arch führt. Das war an diesem Tag das erste Hindernis, das zumindest bei einigen (oder auch nur einem?) den Puls etwas erhöht hat. Da wusste ich auch noch nicht, dass wir das auch wieder hochmüssen (Sackgasse halt). Aber im Endeffekt gab es kein Problem, weder runter noch rauf.

Unsere österreichische Bergziege ist natürlich auf den Arch geklettert bzw. hat ihn im Laufschritt erklommen, um durch das große Loch in die Höhle darunter zu schauen.

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Oben Jürgen, unten Max, der ihn fotografiert. Das Foto von Max ist auf Anfrage erhältlich. ;)

Nach der Rückkehr auf den eigentlichen Trail ging es weiter in südwestlicher Richtung auf dem Bergrücken zu einem Aussichtspunkt und unserer Mittagspause. Auf dem Weg dorthin gab es noch ein paar Hindernisse, von denen eines, eine mehrfache Stufe noch erwähnenswert ist. Der vorausfahrende gelbe Jeep hatte schwer zu kämpfen, der Fahrer fuhr vor, fuhr zurück, stieg aus, schaute, stieg wieder ein, fuhr vor, fuhr zurück, stieg noch einmal aus (immer noch an der gleichen Stelle), schaute, stieg wieder ein und schaffte es dann Stunden später (gefühlt, Echtzeit eher 2-3 Minuten) die Stufen hoch. Der zweite gelbe und beide rote sind ziemlich die gleiche Linie gefahren und innerhalb von etwas unter bzw. etwas über 30 Sekunden das komplette Hindernis hoch. Dazu gibt es diverse Videos, die bei Interesse sicher gerne geteilt werden.

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Der Fahrer des gelben Jeeps, dessen Namen aus Rücksicht auf seine Privatsphäre hier nicht genannt wird, steigt im Hindernis wieder in seinen Jeep

Bei der Mittagspause hatten wir einen guten Ausblick auf den Utah Highway 313, den wir am Ende des Tages auch zurück Richtung Moab fahren und natürlich auch an unserem Mittagspausenrastplatz vorbeikommen sollten. Die Straße war ein paar hundert Meter tiefer, aber wir haben unseren Aussichtspunkt trotzdem klar erkannt.

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Das ist jetzt mal die Aussicht, die das Tal hatte an unserem Mittagspausenrastplatz

Nachdem wir uns gestärkt hatten und dabei auch einen Rabenvogel mit Futter und Wasser versorgt haben, sind wir wieder los. Längere Slickrock Abschnitte, auf denen man einfach den Reifenabriebspuren der früheren Fahrer des Trails folgen konnte, wurden gefolgt von Abschnitten im Sand, die mit hoher Geschwindigkeit durchfahren werden konnten. Nach einem kurzen Abstecher zum Tusher Tunnel sind wir dann auf den 3-D-Trail gewechselt. Wo genau, kann ich nicht einmal sagen, da ich lediglich irgendwann gesehen habe, dass der Trailname auf den Schildern nicht mehr 7 Mile Rim, sondern halt 3D lautete. Aber es waren ja genug Fahrer mit Offroad-Navigation dabei, daher bin ich einfach immer hinter dem Vorausfahrenden hergefahren.

Der 3-D-Trail hat seinen Namen von der Aussicht, die er am höchsten Punkt bietet, da sie einen besonders guten Überblick über das Gebiet bietet. Auch der 3-D-Trail beinhaltet die unterschiedlichen Oberflächen, die auch die anderen Trails haben. Er besitzt aber nach meinem Empfinden mehr Stufen, viele kleine, aber auch große, die es zu überfahren gilt und die das Auto gut durchschütteln. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft mir die B-Säule gegen die linke Schulter geschlagen ist.

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Ein eher felsiger Slickrock Abschnitt auf dem 3-D-Trail

Das Ende des Trails entschädigt aber vollkommen für das Rumgehopse im Auto, da es über eine längere Strecke durch einen Sandabschnitt führt, der mit seiner Spur und den Steilkurven perfekt für eine Durchfahrt mit etwas höherer Geschwindigkeit geeignet war.
Technisch nicht übermäßig anspruchsvoll, theoretisch mit einem SUV zu fahren (würde ich aber nicht empfehlen), hat der Trail viel Spaß gemacht. Wie gesagt, das Durchgeschütteltwerden hat der letzte Teil des Trails wieder wettgemacht.

Wie schon geschrieben, sind wir dann auch den Utah Highway 313 gekommen, dem wir nach Süden zum Utah Highway 191 fuhren, um auf dem 191 dann wieder nach Moab zu kommen.

Max musste dann seinen „Extrem Modified“ Jeep abgeben, da dieser schon für die nächsten Tage reserviert war. Vorher musste er noch den Jeep waschen, so dass er dann später als Einziger mit einem gewaschenen Jeep am Hotel ankam, da er seinen roten Wrangler noch einen Tag behalten konnte, was ihm sehr entgegen kam.

Am Abend sind wir zum Mexikaner neben dem General Store gefahren, haben uns die Bäuche vollgeschlagen und sind zurück ins Hotel und ins Bett. Damit war dann schon der zweite Tag in Moab zu Ende.
 
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Nachtrag zum zweiten Tag:

Irgendwo am Freitag hat Jürgen seinen rechten Hinterreifen kaputt gemacht, so dass er am Samstag erst einmal zum Vermieter musste und dort einen neuen, nicht-gelben, Jeep bekam. Das Bild dazu hat er ja schon hier im Forum gepostet, daher spare ich mir das hier.
Dem gelben wurde auf dem Hotelparkplatz am Samstagmorgen der Reifen gewechselt und ein Mitarbeiter des Vermieters hat ihn dann mitgenommen. Aber keine Sorge, den Jeep sehen wir bald wieder.

Laut Jürgens Aussage hat sich in dem Ersatzjeep wohl mal jemand übergeben, was man immer noch riechen kann . . .
 
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Das ist ja unschön, ein Jeep als Kotzbude...:unhappy: das geht anders.
 
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