Schön war’s wieder in Moab und diesmal doch ganz anders. Ein kleiner Reisebericht.
Hatte die family dabei und mich mit
@adventuredriver verabredet, der ebenfalls die Idee hatte, in einem ähnlichen Zeitraum mit seiner Frau den Westen der USA zu erkunden. Wir fanden als Schnittmenge ein Zeitfenster von 2 Tagen, in denen wir gemeinsam ein paar Trails fahren durften.
Was für ein Glück, mein roter „Hoppelhase“ war tatsächlich wieder repariert.
Er ist einer von 3 Extrem-Jeeps in Moab zum Ausleihen, der letztes Jahr von einem Kunden „severely damadged“ wurde (auf deutsch total zerlegt). Er hatte verbotenerweise versucht, damit den schwierigsten Moab-Trail zu fahren, den Pritchett Canyon, was letztendlich mit einem klassischen „Rollover“ endete.
Wir stimmten uns vorher ab und Sven meinte, zum Start erst mal einen schwierigen Trail in Angriff zu nehmen (nur wir beide - reine Männersache) und dann am nächsten Tag den 100 Meilen (ca.160km) langen White Rim Trail quasi als Genusstour zusammen mit seiner Frau zu fahren.
Moab selbst war vor dem Memorial Day schon einigermaßen gut ausgebucht und es waren doch einige Jeeps unterwegs. Zu unserem Erstaunen fanden wir aber ausschließlich mittelmäßig modifizierte Wrangler mit 35“, maximal 37“ Rädern vor. Die wirklich extremen Jeeps sind also auch in Moab eher selten und die kommen meist nur zur Easter Safari nach Moab, um dort in kleinen Gruppen die schwierigsten Trails zu fahren (Pritchett Canyon, Cliffhanger, Rusty Nail).
Sven holte mich letzten Montag pünktlich um 7:00 standesgemäß im Gladiator vom Hotel ab
. Wir nahmen uns den Poison Spider (SG6) und am Rückweg einen Teil Golden Spike (SG7) vor. Falls es sich zeitlich noch ausgeht, wollten wir am späten Nachmittag noch einen Teil der Hell’s Revenge fahren.
Sven ist „ein harter Hund“ (das ist übrigens auf bayrisch ein Kompliment!
) und Offroad-mäßig ein alter Hase. Deshalb konnten wir den Trail recht locker angehen und wir kamen gut voran, da nicht viele Autos unterwegs waren und wir keinen Stau vor uns hatten. Am River Overlook waren wir ganz alleine und der Tiefblick auf den Colorado River und Moab ist immer wieder faszinierend.
Bei der Rückfahrt nahmen wir noch ein paar Extra-Hügel mit, auch den Skyline Drive vom Golden Spike Trail. Diesen fuhren wir dann zurück bis zu dem Punkt, an dem sich Poison Spider und Golden Spike treffen und gemeinsam wieder ins Tal führen.
Als Highlight hatten wir noch das Launch Pad (Abschussrampe) als Hindernis vor uns. Es ist eine leicht abschüssige 40-45° steile Rampe, die normalerweise von unten nach oben gefahren wird und an der es immer wieder Unfälle gibt. Jede extreme Steilstrecke ist von unten nach oben gefahren immer leichter als andersherum, bergab sind einige Strecken schlichtweg unfahrbar („The Wall oder Widowmaker Hill) und führen oft zum Purzelbaum. Das Launch pad war ich aber schon vorher 2x runterwärts gefahren und auch dieses Mal „durfte“ mein Mitfahrer aus Sicherheitsgründen seitlich neben der Strecke runterklettern und die Aktion filmen. Wir gehen kein Risiko ein. Diesmal fuhr ich dann auch noch extra vorsichtig und auf dem Film sieht man die Steigung gar nicht so als wenn man drinsitzt und beim Bergabfahren das Quietschen hört. Sieht auf dem Film ganz locker aus.
Wir waren gut in der Zeit und auch den Poison Spider runterwärts hatten wir wenig Verkehr. Als wir schon ziemlich weit unten waren und eine kleine Gruppe recht langsam (oder war das vielleicht normales Trailtempo?) und gemächlich die letzten Hindernisse runterfuhr, kam ein bischen Langeweile auf und wir kamen beim Warten auf die Idee, zum Zeitvertreib ein paar Hindernisse eben mal rückwärts hochzufahren, das geht auch ganz gut und Sven meinte, das wäre doch insgesamt mal eine neue Herausforderung, die Trails rückwärts hochzufahren.....
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Jedenfalls waren wir kurz nach mittags wieder in Moab und entschieden uns zu einem kurzen Fastfood-Imbiss, um anschließend im Tourist Office das permit (Genehmigung) für die morgen angepeilte White Rim Road zu einzuholen. Das gestaltete sich als schwieriger als gedacht, denn das Tourist Office schickte uns zur Nationalparkverwaltung im Spanish Valley etwas südlich von Moab.
Dort kam gerade eine Dame in offensichtlicher Dienstuniform aus dem Gebäude und war scheinbar am Weg zu Ihrem Auto. Als wir ihr von unserem Vorhaben White Rim berichteten und die Odyssee mit dem unfähigen Tourist Office schilderten, ging sie mit uns zurück in ihr Büro und erklärte uns, wie wir das Ganze digital erledigen konnten. Nachdem wir das permit hatten, ließen wir Sandy für Ihre Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft noch eine kleine Spende dort, die wirklich nicht hoch war, aber absolut korrekt eingetragen wurde.
Es war nachmittags um halb 3 und da konnten wir noch etwas unternehmen, aber was..?
Wenn ich wieder ein bissl Zeit finde, schreibe ich weiter. Ich wollte zwischendurch auch mal Beifahrer sein...(in meinem Alter sollte man sich am frühen Nachmittag etwas ausruhen, sagt man so...
)
Der Gatekeeper (Torwächter) am Poison Spider. Wer den nicht schafft, braucht gar nicht weiterfahren
Der Gatekeeper von oben (beim Runterfahren). Rollover possible...
Die zweite Steilstufe (optional, da gibt es einen leichten Bypass).
Aber wenn das Hindernis schon da ist, dann soll man es auch fahren (oder wie seht Ihr das ?)
Klettereinlage…
Geschafft !
Ein bischen Posing vor dem Abgrund (der Beifahrer steigt hier aus Sicherheitsgründen immer 3m vorher aus, man weiß ja nie…). Es geht hier über 300m runter und man landet….
…möglicherweise im Colorado River.
Für die besten Fotomotive nimmt man auch mal etwas Bewegung in den Bergen in Kauf
Top of Skyline Drive mit der Fahne am Golden Spike (SG7)