Nun was zum Beispiel dagegen spricht, sind höhere Opferzahlen bei ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Österreich hat die Lichtpflicht mit diese Begründung abgeschafft. So wie die neue Generation verlernt hat, ohne Gepiepse beim Ausparken nicht gegen andere Fahrzeuge zu fahren, so haben sie auch verlernt, dass es auch unbeleuchtete Verkehrsteilnehmer, z.b. Fußgänger und Radfahrer gibt. Jeder achtet nur noch auf zwei Leuchtpunkte. Sind die nicht da, ist auch niemand da, so deren Logik.
Licht-Pflicht wird aufgehoben
Weiter hat man damit den Zweiradfahrern ihre besondere Erkennbarkeit genommen, weil jetzt jeder Hugo mit Licht durch die Gegend kurvt. Früher war ein Motorrad sofort zu erkennen, mit den Besonderheiten dieser Fahrzeugart. Man wusste sofort, ah jetzt kommt ein Zweirad, das könnte z.b. viel schneller da sein, als man es von einem Pkw vielleicht erwartet würde. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon von Pkw-Fahrern übersehen wurde.
Im Übrigen hat der Gesetzgeber das mit den Rückleuchten nicht übersehen. Anders widerspräche es völlig der Logik und schließt sich sogar aus. Tagfahrlicht darf nämlich nur benutzt werden, wenn eine Beleuchtung des Fahrzeugs obsolet ist. Oder noch einfacher gesagt, Tagfahrlicht darf nur benutzt werden, wenn ich gefahrlos auch ohne Licht fahren könnte. Sobald jetzt also einer daherkommt, dass das Fahrzeug ohne beleuchtetes Rücklicht schlechter zu sehen wäre, hat er schon etwas falsch gemacht. Denn in dieser Situation wäre Abblendlicht vorgeschrieben, was die Rückleuchten mit einschließt. Das ist übrigens auch ein katastrophaler Auswuchs des Tagfahrlichts. Weil die Typen denken sie haben ja irgendwie Licht an, fahren sie dann in Tunneln, bei Regen oder starker Gischt nach einem Regen weiter ohne vorgeschriebene Beleuchtung und sind dann ein übles Verkehrsrisiko für andere, insbesondere die, die von hinten kommen. Das hat jeder von euch schon selbst erlebt!
Ich jedenfalls fahre mit allen meinen Autos konsequent ohne Licht, so es die Umstände nicht anders erfordern.